Judo: Inklusion – Im Sport schon oftmals Realität
Aktuell wird viel über das Thema Inklusion, und dies sowohl inner-, als auch außerhalb des Sportes, diskutiert. Hierzu erhielt die Deutsche Behindertensportjugend einen interessanten Erfahrungsbericht des Herborner Judovereins Yama Arashi, der erstmalig ein Turnier für Jugendliche mit und ohne Behinderung ausrichtete.
Herborn (Behindertensport-News.de) - Am Samstag, den 16. Juni 2012, fand in Dillenburg der erste integrative Bärenpokal des Herborner Judovereins Yama Arashi statt. Die beiden kooperierenden Marburger Vereine, Sportfreunde Blau Gelb und die Sehgeschädigte Sportgemeinschaft (SSG) Blista, entsandten insgesamt 12 Teilnehmer/innen.
Für die Jugendlichen mit einer Sehschädigung, als auch für die Organisation und Wettkampfleitung war dies eine ganz neue Erfahrung und Herausforderung. Zwar haben die Athleten schon mehrere Turniere bestritten, aber noch nie eines, indem sie gegen gleichaltrige Sportler ohne Behinderung, zudem aus der gleichen Gewichtsklasse, kämpfen konnten. So zum Beispiel auch Tabea Müller (blind, 14 Jahre). Normalerweise ist sie gewohnt, in einem Turnier von einem Kampfrichter auf die richtige Position begleitet zu werden.
An diesem Samstag jedoch stand sie beim Kampfbeginn 2 Meter vor ihrer Gegnerin entfernt und musste erst ein Mal hören wo diese steht. Nach anfänglichem Zögern von beiden Kämpferinnen schaffte Tabea es jedoch und gewann ihren ersten Kampf mit einer vollen Punktlandung (Ippon). Nicht nur der Chef-Trainer Markus Zaumbrecher, sondern die ganze Halle jubelte und freute sich mit und für Tabea.
Am Ende des Wettkampfes blieb festzuhalten, das alle, sowohl Trainer, Sportler, Verbandsvertreter des Hessischen Behinderten- und Rehabilitations-Sportverbandes e.V. und des Hessischen Judo-Verbandes e.V. sowie auch die Kampfrichter, mit dem Turnier und dem Ablauf sehr zufrieden waren.
(Max Kunzmann / Lars Pickardt / DBS)
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